Wenn Sie beim Blackjack mit einer Hard 16 gegen eine Karte mit einer Augensumme von 10 des Dealers eine weitere Karte nehmen, spielen Sie mit Wahrscheinlichkeiten. Sie wissen nicht im Voraus, ob der Dealer bereits eine starke Hand hat und stehen bleibt, oder ob er eine schwache Hand hat und ziehen muss, sodass er das Risiko eingeht, sich zu überkaufen. In dieser Situation sind die Karten, die Sie ziehen könnten, ein Mysterium, aber die Wahrscheinlichkeiten sprechen dafür, dass Sie eine weitere Karte nehmen sollten.

Bei einer Blackjack-Variante namens Double Exposure gibt es dieses Rätselraten nicht. Alle Karten des Dealers werden offen ausgeteilt. Sie können sehen, welche Karten der Dealer hat, einschließlich der offenen Karten mit einer Augensumme von 10. Dies gibt Ihnen eine weitaus bessere Grundlage für Ihre künftigen Entscheidungen.

Natürlich müssen bei dieser Variante Kompromisse eingegangen werden. Unentschiedene werden nicht mehr als Push gewertet - der Dealer gewinnt, es sei denn, es handelt um zwei Blackjack-Hände. In einigen Casinos ist ein Blackjack-Unentschieden ein Push, in anderen Casinos gewinnt der Spieler. 

Dies bedeutet, dass Sie sich auf ungewöhnliche Spielsituationen einstellen müssen. Wenn Sie und der Dealer eine Gesamtsumme von 20 haben, müssen Sie eine weitere Karte nehmen oder Sie verlieren. Das Spiel wird Sie niemals mit einer 21-gegen-21-Situation konfrontieren. Eine 21 aus zwei Karten ist ein Blackjack, und ein Blackjack des Dealers beendet die Runde. Der Dealer kann erst nach den Aktionen der Spieler eine Gesamtsumme von 21 mit drei oder mehr Karten bilden.

Gewonnene Blackjacks des Spielers haben nicht wie üblich eine Auszahlung von 3 zu 2 oder 6 zu 1, sondern lediglich von 1 zu 1. Das Teilen von Paaren ist in den meisten Fällen nur einmal möglich, und das Verdoppeln ist oft auf bestimmte Gesamtsummen beschränkt, wie beispielsweise 9 bis 11 oder nur 10 und 11.

Dennoch ist der Reiz, alle Karten des Dealers zu sehen, groß. Double Exposure ist nicht in allen Casinos verfügbar, erscheint jedoch gelegentlich im großen Live Casino sowie im Online Casino, die ihren Spielern eine Vielzahl von Optionen bieten.

Details zum Spiel

Double Exposure tauchte erstmals Ende der 1970er-Jahre in Bob Stupaks Vegas World auf, einem Casino an der Stelle, an der sich heute das Stratosphere befindet. Die Variante war besonders in Stammescasinos populär und fand später ebenfalls ihren Platz in den Online-Casinos. 

Es gibt auch alternative Bezeichnungen für dieses Spiel, darunter Dealer Disclosure, Face Up 21 und einige Varianten mit dem Namen "Grand".

Trotz der Blackjack Regeln für Unentschieden, die dem Haus einen gewissen Vorteil verschaffen, sorgt die Möglichkeit, alle Karten des Dealers zu sehen, dafür, dass der Hausvorteil niedriger ist als bei den meisten anderen Casinospielen.

Der genaue Vorteil hängt von den spezifischen optionalen Regeln ab. Bei einem Spiel mit sechs Kartendecks, bei dem der Dealer mit einer Soft 17 eine Karte zieht, das Verdoppeln mit einer Hard 9 bis 11 erlaubt ist, das Verdoppeln nach dem Teilen erlaubt ist, mehrfaches teilen möglich ist und der Spieler bei einem Blackjack-Unentschieden gewinnt, beträgt der Hausvorteil 0,68 %.

Wenn der Dealer mit einer Soft 17 stehen bleibt, das Verdoppeln auf eine Hard 9 bis 11 beschränkt ist, Verdoppeln nach dem Teilen nicht erlaubt ist, nur einmal Teilen möglich ist und der Spieler bei einem Blackjack-Unentschieden gewinnt, steigt der Hausvorteil auf 0,96 %.

Laut Michael Shackelford von wizardofodds.com können die folgenden optionalen Regeln den Hausvorteil beeinflussen: Wenn der Dealer bei einer Gesamtsumme von 17 (egal, ob Soft oder Hard 17) stehen bleibt, verringert sich der Hausvorteil um 0,39 %, beim Verdoppeln nach dem Teilen um 0,32 % und bei einem Blackjack-Unentschieden, bei dem der Spieler gewinnt um 0,22 %. Andererseits steigt der Hausvorteil um 0,71 %, wenn die Spieler nur einmal teilen dürfen. Wenn das Verdoppeln nur bei einer Hard 9 bis 11 erlaubt ist, erhöht sich der Vorteil um 1,04 %. Wenn das Verdoppeln nur bei einer Hard 10 oder 11 erlaubt ist, steigt der Hausvorteil sogar um 1,44 %.

Die grundlegende Blackjack Spielstrategie für Double Exposure Blackjack muss erweitert werden, um die optimalen Spielzüge für Spieler gegen alle möglichen Kartenkombinationen des Dealers bis zu einer Gesamtsumme von 20 abzudecken. Diese Strategie sollte auch die sogenannten "Soft Totals" (Gesamtsumme der Soft Hands des Dealers) des Dealers berücksichtigen.

Die richtige Spielstrategie für Double Exposure Blackjack

Hier ist ein Überblick über die grundlegende Spielstrategie für Double Exposure Blackjack, wenn der Dealer bei einer Soft 17 eine weitere Karte zieht.

Strategie für alle Hard Hands:

  • Der Spieler hat eine Hard 5, 6 oder 7 - beachten Sie, dass es keine Hard 2, 3 oder 4 gibt, da es sich um Soft Hands oder Paare handelt. Wenn Sie also eine Hard 4 bis 6 haben, verdoppeln Sie, wenn dies erlaubt ist, gegen eine Gesamtsumme von 14, 15 oder 16 des Dealers. Wenn Verdoppeln nicht erlaubt ist, nehmen Sie eine weitere Karte. Ziehen Sie gegen alle anderen Gesamtsummen, einschließlich Soft Hands.
  • Der Spieler hat eine Hard 8 - Verdoppeln Sie, wenn erlaubt, wenn nicht, nehmen Sie gegen eine Hard 12 bis 16 des Dealers eine weitere Karte. Ansonsten ziehen Sie gegen alle anderen Gesamtsummen.
  • Der Spieler hat eine Hard 9 - Verdoppeln, wenn erlaubt, wenn nicht, nehmen Sie gegen eine Hard 5, 6 und 12 bis 16 des Dealers eine weitere Karte. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat Hard 10 - Verdoppeln, wenn erlaubt, wenn nicht, ziehen Sie gegen eine Hard 4 bis 8 und 12 bis 16, und gegen eine Soft 14 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Hard 11 - Verdoppeln, wenn erlaubt, wenn nicht, ziehen Sie gegen eine Hard 4 bis 9, 12 bis 16 und Soft 13 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Hard 12 – Stehen bleiben gegen eine Hard 4 bis 6, 12 bis 16 und Soft 14 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Hard 13 - Stehen bleiben gegen eine Hard 4 bis 6, 12 bis 16 und Soft 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Hard 14 - Stehen bleiben gegen eine Hard 4 bis 6, 11 bis 16 und Soft 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Hard 15 - Stehen bleiben gegen eine Hard 4 bis 6, 10 bis 16 und Soft 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Hard 16 - Stehen bleiben gegen eine Hard 4 bis 6, 8 bis 16 und Soft 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Hard 17 bis 20 – Es gibt eine Ausnahme bei diesen Händen: Ziehen Sie, wenn die Gesamtsumme des Dealers Ihre übertrifft oder gleich ist. Wenn Sie eine Hard 19 haben, müssen Sie eine weitere Karte nehmen, unabhängig davon, ob der Dealer 10-9 oder Ass-8 hat. Beide Gesamtsummen sorgen dafür, dass der Dealer stehen bleibt.

Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wenn Sie eine Hard 17 haben und der Dealer eine Soft 17 hat. In diesem Fall, da der Dealer noch eine Karte ziehen muss, ist es ratsam, wenn Sie sich dafür entscheiden, stehen zu bleiben. Dies gibt dem Dealer die Möglichkeit, möglicherweise eine ungünstige Karte zu ziehen. Sollte der Dealer jedoch eine Hard 17 haben, empfiehlt es sich, eine weitere Karte zu nehmen.

Strategie für alle Soft Hands:

Falls Ihre Soft Hand aus drei oder mehr Karten besteht und die Spielregeln das Verdoppeln erlauben, sollten Sie die unten aufgeführte Strategie befolgen. Wenn das Verdoppeln nicht erlaubt ist, greifen Sie stattdessen auf die nachfolgende "Wenn nicht erlaubt"-Strategie zurück.

  • Der Spieler hat eine Soft 13 - Verdoppeln, wenn erlaubt, wenn nicht, ziehen Sie gegen eine Hard 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Soft 14 oder Soft 15 - Verdoppeln, wenn erlaubt, wenn nicht, ziehen Sie gegen eine Hard 6 und Hard 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Soft 16 oder Soft 17 - Verdoppeln, wenn erlaubt, wenn nicht, ziehen Sie gegen eine Hard 5, 6 und 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Soft 18 - Verdoppeln, wenn erlaubt, wenn nicht, ziehen Sie gegen eine Hard 4, 5 und 13 bis 16. Verdoppeln, wenn erlaubt, stehen bleiben, wenn nicht, gegen eine Hard 6 oder 12, 7 oder 17 und Soft 17. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat eine Soft 19 - Verdoppeln, wenn erlaubt, stehen bleiben, wenn nicht, gegen eine Hard 12 bis 16. Ziehen gegen eine Hard oder Soft 19 oder 20. Ansonsten: stehen bleiben.
  • Der Spieler hat eine Soft 20 – Verdoppeln oder stehen bleiben gegen eine Hard 13 bis 16. Ziehen gegen einer Hard oder Soft 20. Andernfalls stehen bleiben. Beachten Sie, dass Sie in diesem Szenario nicht gegen die Hard 12 verdoppeln, wie Sie es bei anderen weichen Händen tun würden.

Strategie für das Teilen von Paaren

Somit bleibt noch ein zusätzliches Element der modifizierten Herangehensweise an Double Exposure zu besprechen. Das Teilen von Paaren kann ein wenig knifflig werden. Die übliche grundlegende Spielstrategie für das klassische Blackjack ist nicht immer anwendbar. Beim Standard-Blackjack wird den Spielern geraten, Asse und 8er immer zu teilen und 5er und 10er niemals zu teilen. Das gilt aber nicht, wenn Sie alle Karten des Dealers sehen können.

Strategie für das Teilen von Paaren

Werfen wir einen genaueren Blick auf die Strategie:

  • Der Spieler hat 2, 2 oder 3, 3: Teilen, wenn das Verdoppeln nach dem Teilen erlaubt ist, ziehen, wenn nicht, gegen eine Hard 4 und 5. Teilen Sie außerdem gegen eine Hard 6 und 12 bis 17. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat 4, 4 - Teilen gegen eine Hard 6 und 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat 5, 5 - Teilen, wenn das Verdoppeln nach dem Teilen erlaubt ist, gegen eine Hard 16. Außerdem verdoppeln - nicht teilen - gegen eine Hard 4 bis 8, 12 bis 15 und Soft 14 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat 6, 6 - Teilen gegen eine Hard 4 bis 6 und 12 bis 17. Stehen bleiben gegen eine Hard 14 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat 7, 7 - Teilen, wenn das Verdoppeln nach dem Teilen erlaubt ist, ziehen, wenn nicht, gegen eine Hard 4. Teilen gegen eine Hard 5 bis 6 und 12 bis 17. Stehen bleiben gegen eine Hard 11 und Soft 12 bis 16. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen.
  • Der Spieler hat 8-8 – Die alte Regel "8er immer teilen" gilt an dieser Stelle nur noch eingeschränkt. Teilen Sie stattdessen gegen eine Hard 4 bis 8 und 12 bis 17 und Soft 16 und 17. Stehen bleiben gegen Hard 9 bis 11 und Soft 12 bis 16. Ziehen Sie eine Karte gegen Hard 19 und 20 sowie Soft 18 bis 20.
  • Der Spieler hat 9, 9 – Teilen gegen eine Hard 4 bis 6, 8, 12 bis 16, 18 sowie Soft 16 und 17. Nehmen Sie gegen eine Hard 19 und 20 sowie Soft 18 bis 20 eine weitere Karte. Bei allen anderen Gesamtsummen stehen bleiben.
  • Der Spieler hat 10, 10 - Teilen Sie gegen eine Hard 13 bis 16. Nehmen Sie eine weitere Karte gegen eine Hard oder Soft 20. Bei allen anderen Gesamtsummen stehen bleiben.
  • Der Spieler hat Ass, Ass - Teilen gegen eine Hard 4 bis 10 sowie 12 bis 16 und Soft 12 bis 17. Ansonsten: eine weitere Karte nehmen. 

Zusammenfassung

Wenn Ihnen das etwas Komplexer vorkommt als die grundlegende Spielstrategie für Standard-Blackjack, dann ist es das auch. Es gibt deutlich mehr Situationen, auf die man sich vorbereiten muss. Aber viele dieser zusätzlichen Szenarien sind leicht zu bewältigen, wenn Sie sich mit der Unentschieden-Regel vertraut gemacht haben und darauf vorbereitet sind bei folgenden Unentschieden eine weitere Karte zu nehmen:

  • 17 gegen 17, 18 gegen 18, 19 gegen 19 und 20 gegen 20.

Wir wünschen Ihnen viel Glück und Erfolg!

Seit fast 25 Jahren ist John Grochowski einer der produktivsten Gaming-Autoren in den Vereinigten Staaten. Er wurde von GamblingSites auf dem 9. Platz unter den Top 11 der Glücksspielexperten auf Gambling Sites gelistet und sein „Video Poker Answer Book” belegt den 8. Platz der besten Glücksspielbücher aller Zeiten.