Egal, ob Sie Blackjack spielen, würfeln oder einfach nur eine gute Zeit am Pokertisch haben wollen, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, in einem Casino Spaß zu haben. Dabei steht es Ihnen offen, ob Sie in einem Live-Casino oder in einem Online Casino spielen. Von Las Vegas über Monte Carlo bis Macau gibt es Casinos jeder Art und für jeden Spielertyp.

Einige Casinos zeichnen sich jedoch durch ihre Einzigartigkeit und ihre Lage aus. Diese sind nicht gerade das, woran Sie denken, wenn Sie den Las Vegas Strip oder eine andere Glücksmetropole besucht. Diese Casinos sind an den seltsamsten Orten, die Sie sich in der Welt des Glücksspiels vorstellen können, zu finden.

Inhaltsverzeichnis

1 - Das Staatsgefängnis von Nevada

Ein Casino für Mörder, Diebe und andere Kriminelle, die ihre Strafe absitzen, mag absurd klingen, aber das war die Realität für die Gefangenen im Staatsgefängnis von Nevada. Kein anderer US-Bundesstaat hat eine vergleichbare Glücksspielhistorie wie Nevada, aber Craps und Blackjack in einem Gefängnis zu erlauben? Das scheint dann doch ein wenig zu viel des Guten.

Ist es aber nicht. Die Einrichtung wurde 1962 zum ersten Vollzeitgefängnis des Staates und beherbergte einige der schlimmsten Verbrecher des Staates. Das Gefängnis begann 1903 mit der Vollstreckung von Todesstrafen, zunächst durch Erhängen, ab 1910 durch Erschießungskommandos. Die Strafvollzugsanstalt war die erste, die 1925 einen Häftling mithilfe von tödlichem Gas hinrichtete. Die “Giftspritze” wurde erst ab 1985 zur bevorzugten Methode.

Die Gefängnisleitung legte großen Wert auf gemeinnützige Arbeit für die Insassen, um den Häftlingen die langen Stunden der Langeweile zu erleichtern und diese zu rehabilitieren. Es gab zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten, unter anderem auf der Gefängnisfarm, beim Straßenbau oder in der Autowerkstatt.

Aber es gab noch eine weitere einzigartige Arbeitsmöglichkeit - das Gefängniscasino. 1931 wurde in Nevada das Glücksspiel legalisiert, und die Gefängnisbeamten waren offenbar der Meinung, dass das Erlernen von Glücksspielen auch für die Inhaftierten von Nutzen sein könnte. Die Gefangenen konnten sich so mit etwas anderem beschäftigen als mit der Planung von Verbrechen, Schlägereien, Übergriffen auf Wärter und anderen Handlungen.

Das Casino war von 1932 bis 1967 in Betrieb und befand sich ursprünglich in einem massiven Sandstein Gebäude des Gefängnisses. Das als “Bull Pen” (z. Dt. “Bullenstall") bekannte Casino war sicherlich eine Besonderheit.

Ein durchschnittlicher Tag verlief ähnlich wie in einem modernen Casino, abgesehen von den Spielern. An einem Abend im Casino gab es Spieler jeden Alters, jeder Herkunft und jedes Vorstrafenregisters. Die Spieler versammelten sich um die Craps-, Blackjack- oder Pokertische. Es gab sogar einen Sportwettenbereich. Das Casino wurde von und für die Insassen betrieben, aber gelegentlich kamen auch Geschäftsleute aus der Umgebung und andere Gäste von außerhalb des Gefängnisses, um an den Tischen zu spielen. 

Häftlinge, die an Glücksspielen teilnahmen, konnten tatsächlich echtes Geld gewinnen, es handelte sich also nicht um eine kostenlose Lernerfahrung.

"Um das Spielen zu erleichtern, genehmigten die Gefängnisbeamten die Verwendung von Wertmarken aus dem Nevada State Prison, die “Brass” (z. Dt. “Messing”) genannt wurden”, heißt es im Buch Images of America: Nevada State Prison". Die Wertmarken gab es in den Stückelungen von 5, 10, 25 und 50 Cents sowie 1 und 5 US-Dollar.

“In den 1930er-Jahren konnte man mit dem Messinggeld im Gefängnisladen einkaufen oder es im Gefängnisbüro deponieren, wo es "Dollar für Dollar" ausbezahlt wurde. Es gab ein dem Bankwesen vergleichbares Kontrollsystem, bei dem die Insassen jeden Monat einen Kontoauszug mit allen Einzahlungen und Auszahlungen erhielten."

Zum Leidwesen der Glücksspieler führte ein Aufstand im Jahr 1967 zur Schließung des Bull Pen Casinos. Der damalige Direktor sorgte für einige Veränderungen innerhalb der Haftanstalt. Das Glücksspiel im Gefängnis wurde bald durch Töpfern, Malerarbeiten und Ähnlichem ersetzt – ein ziemlicher Unterschied zum Würfeln, Kartenspielen und Wetten.

2 – The Desert Cave (Die Wüstenhöhle)

Die Stadt Coober Pedy liegt etwa 500 Meilen (knapp 800 km) von Adelaide, Australien, entfernt. Die Bergbaustadt ist aufgrund des ständigen Windes und des trockenen, heißen Wetters für ihre unterirdischen Behausungen bekannt. Einer der Einwohner, Umberto Coro, hoffte, mit der Eröffnung des Desert Cave Hotels etwas Einzigartiges und damit einen wirtschaftlichen Aufschwung in die Stadt zu bringen.

Coro verstarb 1986, aber sein Sohn stellte das Projekt zwei Jahre später fertig. Wie der Name schon andeutet, befindet sich ein Großteil des Hotels unter der Erde (obwohl es auch oberirdische Zimmer gibt). Das Hotel verfügt außerdem über ein in den Felsen gehauenes Casino, in dem die Spieler in dieser von Menschenhand geschaffenen Höhle an Spielautomaten (in Australien “Pokies” genannt) oder Blackjack-Tischen spielen können.

Und obwohl dieses Casino unter der Erde liegt, handelt es sich um keine illegal Glücksspielstätte. Sie sollte es deshalb nicht mit den berühmt-berüchtigten “Untergrund-Casinos” verwechseln. Die Spieler finden hier ein einzigartiges Erlebnis, wenn sie sich zum Spielen unter Tage begeben.

"Menschen, die gerne Casinospiele spielen, können hier eine ganz andere Art von Glücksspielerlebnis genießen", schreibt ein Besucher. "Nicht umsonst ist dieses Hotel dafür bekannt, eine der exotischsten Casinoerfahrungen der Welt zu bieten."

3 - Cadbury Court

Wie die Desert Cave sorgt auch dieses Hotel für die einzigartige Möglichkeit, unter der Erde an Casinospielen teilzunehmen, wenn auch in einer ganz anderen Atmosphäre. Viele Menschen träumen vielleicht von einer Reise in die ländlichen Regionen Großbritanniens. North Cadbury Court bietet Besuchern die Chance, genau das zu tun – gepaart mit der Option, diverse Glücksspiele zu spielen. 

Der beeindruckende Landsitz aus dem 16. Jahrhundert, mit über 1.500 Hektar Land, kann für Hochzeiten, Firmenevents, Familienausflüge, besondere Feiern und viele andere Veranstaltungen gemietet werden. Außerdem bietet das Anwesen über 25 Schlafzimmer, einen großen Speisesaal, einen Ballsaal, Tennisplätze, einen Golfplatz auf dem Dach, ein Hallenbad und einen Spa-Bereich sowie einen eigenen See. Nur zwei Autostunden von London entfernt, in der Grafschaft von Somerset inmitten der herrlichen Landschaft Südenglands, liegt dieses einzigartige Anwesen. In der Umgebung befindet sich ebenfalls das Cadbury Hill Fort, von dem man annimmt, dass es die Heimat von König Artus' Camelot ist.

Den Besuchern vor Ort wird einiges geboten. Zu den Aktivitäten gehören Schwimmen, Golfen, Angeln, Tennis, Krocket, Bogenschießen und vieles mehr. Glücksspieler, die sich für Blackjack, Roulette und Poker interessieren, sind vielleicht eher am hauseigenen Casino interessiert. Die Eigentümer des Hauses haben das Untergeschoss komplett renoviert und dort eines der kleinsten Casinos der Welt eingerichtet. In den Räumlichkeiten ist nur für etwa 30 Personen gleichzeitig Platz, aber die Spieler finden ein einzigartiges, stilvolles Erlebnis vor.

Es handelt sich nicht um den Las Vegas Strip und die Spieler genießen ein gedämpftes und weniger hektisches Glücksspielerlebnis in einer edlen Umgebung. North Cadbury Court bietet eine großartige Gelegenheit, sich tagsüber mit der Natur zu beschäftigen und abends ein Boutique-Casino zu besuchen.

4 - Casino di Venezia

Dass dieses Casino in dieser Liste zu finden ist, hat vielleicht mehr mit dem Gründungsdatum als mit dem Standort zu tun, obwohl die Lage auch ziemlich einzigartig ist. Wenn viele Glücksspieler an alte Casinos denken, kommen ihnen vielleicht die Innenstadt von Las Vegas und einige der traditionsreichsten Casinos der Stadt in den Sinn.

Aber diese Glücksspielstätten kommen nicht einmal annähernd an die Historie des Casinos di Venezia heran. Dabei handelt es sich um das älteste Casino der Welt und das Eröffnungsdatum geht auf das Jahr 1638 zurück. Der berühmte Glücksspieltempel befindet sich am Canal Grande in Venedig und bietet eine Reise durch die europäische Geschichte.

Ursprünglich diente es als Theater, als es im 15. Jahrhundert erbaut wurde, aber 138 Jahre später wurde ein Glücksspielbereich eröffnet, der in den Pausen der Theateraufführungen als Zeitvertreib fungieren sollte. Heute bietet das Casino di Venezia ein komplettes Casino-Erlebnis in einer erstaunlichen Atmosphäre.

Die Ausstattung ist im klassischen venezianischen Stil mit vielen Details, die auch vor Hunderten von Jahren zu finden waren, gehalten. Dazu zählt beispielsweise die riesigen verzierten Holztüren am Eingang des Casinos. Die Anreise ist mit einer einzigartigen Transportmöglichkeit verbunden. Steigen Sie in eine Gondel und genießen Sie eine entspannende Reise auf einem der unzähligen Kanäle, die quer durch die Stadt verlaufen, während dieses einzigartige Glücksspielerlebnis auf Sie wartet.

5 - Saloon Nr. 10

Dead Man's Hand ist eine der bekanntesten Pokerhände - ebenso wie die Ereignisse, die dieser berüchtigten Kartenkombination vorausgingen. Am 2. August 1876 nahm der berühmte Gesetzeshüter, Revolverheld und Kartenspieler "Wild Bill" Hickok an einem Five Card Stud Spiel im Nuttal and Mann's Saloon im Dakota-Territorium teil.

Die Bergbaustadt bot eine Fülle von Glücksspielen und anderen Aktivitäten an, die einem jungen Arbeiter mit etwas Geld gefallen könnten. Hickok war erst kürzlich in die Stadt gezogen und suchte sich ein paar Kartenspiele, um sich etwas Geld dazuzuverdienen.

In dieser Nacht betrat ein Spieler namens Jack McCall den Saloon, stellte sich hinter Hickok, hob seine Pistole und schoss. Der Gesetzeshüter war im Alter von nur 39 Jahren auf der Stelle tot. Die Spieler behaupteten, er habe zu diesem Zeitpunkt zwei schwarze Asse und zwei schwarze 8er auf der Hand gehabt. Das Blatt, das seither als Dead Man's Hand bekannt ist, und die Geschichte sind ein wichtiger Teil der Pokerhistorie.

Wie Hickok können sich auch Pokerfans und Casinospieler, die ein Stückchen Wilden Westen erleben wollen, nach Deadwood begeben, das im malerischen Black Hills National Forest von South Dakota liegt. Ein Halt im Saloon No. 10 ist ein Muss. Dabei handelt es sich um eine Nachbildung des ursprünglichen Saloons, in dem Hickok erschossen wurde.

Der Ort ist teils Museum, teils Saloon und teils Casino. Besucher finden hier Tausende von Artefakten, Antiquitäten und historischen Fotos aus Deadwoods Wildwest-Vergangenheit. Auf dem Gelände gibt es historisch akkurate Nachbauten (einschließlich der Erschießung von Wild Bill), Live-Musik, ein Steakhouse und natürlich jede Menge Whiskey.

Und genau wie Wild Bill können die Besucher des Saloons auch selbst aktiv werden. Das Casino verfügt neben Blackjack- und Poker-Tischen ebenfalls über eine Reihe von Spielautomaten. Mit „nur“ 3.000 Quadratmetern ist der Saloon No. 10 nicht mit einem MGM-Resort in Las Vegas zu vergleichen, aber genau das ist Teil des Spaßes.

Die Casinos im Wilden Westen befanden sich meist in Bars und Kantinen. Ein Cowboy, ein Bergarbeiter oder jemand auf der Durchreise konnte dort vorbeischauen und bei einem Whiskey oder Bier ein paar Stunden sein Glück auf die Probe stellen. Diejenigen, die nach Deadwood fahren, können das auch heute noch tun, nur ohne die Schießereien, die man früher vielleicht erlebt hat.

6 - Der X-Train

In Las Vegas gibt es zahlreiche Casinos in der ganzen Stadt. Vom weltberühmten Strip über die etwas älteren Casinos in der Innenstadt bis hin zu den eher "lokalen" Casinos. Für jeden Spielergeschmack und jede Bankroll ist etwas Passendes dabei. Ein Unternehmen plant nicht nur mehr Spieler in die Stadt zu bringen, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, während ihrer Reise in die Glücksspielmetropole bereits einen Vorgeschmack zu erhalten.

Der X-Train, der offiziell als Las Vegas Railway Express bekannt ist, soll eine Zugverbindung von Südkalifornien nach Las Vegas schaffen. Die Entwickler planen 16 Passagierwagen, von denen 12 für die erste Klasse vorgesehen sind. Der Zug soll Live-TV, einen Barbereich und sogar ein Casino enthalten. Die Eigentümer rechneten damit, mehrere Waggons zu einem Preis von 1 Million US-Dollar pro Waggon zu renovieren und zu modernisieren.

Das Projekt ist seit 2010 in der Planungsphase, wobei der offizielle Baubeginn mehrmals verschoben wurde. Aktuell wird davon ausgegangen, dass der Startschuss 2023 fällt. Eigens für den X-Train soll ein Bahnhof in der Innenstadt von Las Vegas entstehen, an dem der Zug an fünf Tagen pro Woche verkehrt. Das gesamte Projekt wird voraussichtlich 8 Milliarden US-Dollar kosten und eine prognostizierte Bauzeit von drei Jahren in Anspruch nehmen.

Der X-Train soll eine Geschwindigkeit von bis zu 180 Stundenkilometern erreichen und damit den Spielern von Los Angeles eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zu den Spieltischen und Spielautomaten bieten. Erste Konzeptdarstellungen zeigen einen schicken Casinowagon mit mehreren Tischen und einer Bar mit Spielautomaten und Video-Poker-Spielen, die in die Bar integriert sind, wie dies bereits in den meisten klassischen Casinos der Fall ist.

Die Fahrt von L.A. nach Las Vegas soll voraussichtlich 3,5 Stunden dauern, und wenn der Zug ins Rollen kommt, bietet dieses Casino auf Schienen ungeduldigen Reisenden die Möglichkeit, ein wenig Casinoatmosphäre aufzusaugen, bevor der X-Train überhaupt das Glückspielmekka in der Wüste Nevadas erreicht.

7 – Der Mile High Casino Club

Dieses einzigartige Casino gibt dem Begriff "High Roller" eine ganz neue Bedeutung. Bei der Casino Jet Lounge handelt es sich eigentlich nur um einen Konzeptentwurf der französischen Unternehmen Airjet Designs und Designescence. Das Design ist dem Innenraum einer Boeing 777 nachempfunden und bietet Platz für Fluggäste, die lieber Blackjack spielen als ein Nickerchen zu machen oder ein Buch zu lesen.

Ziel ist es, "neue soziale Reiseerlebnisse für Langstreckenreisende zu schaffen", so AirJet-Gründer und Kreativdirektor Jean-Pierre Alfano gegenüber dem Lifestyle-Magazin Robb Report.

Das Konzept bringt die Idee zurück, dass ein Flug ein soziales Erlebnis ist, mit bequemen Lounge-Sitzplätzen und einem dezidierten Casinobereich. Das Casinokonzept wurde bisher noch von keiner Fluggesellschaft umgesetzt, aber einige Aspekte des Konzepts wurden seit der Veröffentlichung des Designs in anderen Flugzeugen verwendet.

8 - Genting Highlands

In den Genting Highlands wollten die Gründer etwas Einzigartiges schaffen. Das Casino der Resorts World Genting ist das Aushängeschild schlechthin. Dabei handelt es sich um ein riesiges Areal auf dem Gipfel des Mount Ulu Kali in Malaysia, das viel mehr als nur ein Casinoerlebnis bietet.

Das Resort ist eine eigenständige Stadt mit einem Vergnügungspark, Restaurants, Geschäften, Wohnungen, einem Sportzentrum, einer Konzerthalle, einem buddhistischen Tempel und mehr. Kurz gesagt: Es ist ein All-inklusive Urlaubsort auf einer Höhe von etwa 1.800m, der nur durch eine Seilbahn zu erreichen ist.

Die Seilbahnstation zu den Genting Highlands liegt nur eine kurze Autofahrt von der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur entfernt. Von der Seilbahn aus haben die Gäste einen herrlichen Blick auf den 150 Millionen Jahre alten Regenwald, der auf dem Weg nach oben unter ihnen liegt. Ein Besuch in den Genting Highlands bietet ein einzigartiges Spielerlebnis mit allem, was Sie sich vorstellen können, mit dem einzigen Unterschied, dass Sie sich 1.800 Meter über dem Meeresspiegel befinden!

*Das Titelbild stammt von AP Photo/Michelle Rindels.