Den richtigen Zeitpunkt zum Verdoppeln zu kennen, gehört zu den essenziellen Fähigkeiten eines jeden Blackjack Spielers. Die Möglichkeit zu verdoppeln, verringert den Vorteil, den das Haus hat, indem die Spieler als Erste das Risiko eingehen müssen, über eine Gesamtsumme von 21 zu kommen.
Viele Spieler, die sich die Mühe machen, die grundlegende Blackjack Spielstrategie zu erlernen, erkennen recht schnell, wann sie mit Hard Hands verdoppeln sollten.
Bei Soft Hands, bei denen ein Ass entweder als 1 oder 11 gezählt werden kann, ist es dagegen deutlich komplexer. Selbst erfahrene Spieler wissen oft nicht genau, wann sie verdoppeln und wann sie sich für die grundlegenden Spieloptionen "Hit/Stand" (Ziehen/Stehen bleiben) entscheiden sollten.
Szenarien, in denen ein Verdoppeln infrage kommt
Wenn Sie die Option zum Verdoppeln wählen, haben Sie die Gelegenheit, Ihren ursprünglichen Einsatz zu verdoppeln, sobald Sie Ihre ersten beiden Karten erhalten haben. Anschließend bekommen Sie genau eine weitere Karte und danach ist Ihr Zug vorbei.
Es ist allerdings wichtig zu beachten, dass es nicht an jedem Blackjack Tisch möglich ist, mit einer Soft Hand zu verdoppeln. In manchen Casinos ist beispielsweise ein Verdoppeln nur mit einer Hard Hand mit einer Gesamtsumme von 9, 10 oder 11 möglich. In anderen Casinos geht dies nur mit einer Hard Hand mit einer Gesamtsumme von 10 oder 11. Als Spieler wollen Sie maximale Flexibilität, egal ob Sie in einem Live- oder Online Casino spielen. Daher sollten Sie sich mit den Blackjack Regeln vertraut machen, bevor Sie an einem Tisch Platz nehmen.
Wenn die grundlegende Blackjack-Spielstrategie angibt, dass das Verdoppeln in einer gegebenen Situation der bestmögliche Spielzug ist, dann liegt das daran, dass Sie einen Vorteil haben. Selbstverständlich werden Sie trotz dieses Vorteils nicht jede Runde für sich entscheiden können. Manchmal führt eine Verdoppelung dazu, dass Sie doppelt so viel Geld verlieren. Dennoch ist das durchschnittliche Ergebnis beim Verdoppeln – unter der Voraussetzung, dass die grundlegende Blackjack-Spielstrategie angewendet wird – für den Spieler positiv.
Verdoppeln im Rahmen der grundlegenden Blackjack-Spielstrategie
Welche Gewinnchancen bietet die grundlegende Blackjack-Spielstrategie beim Verdoppeln von Soft Hands? Dazu müssen Sie sich ein Beispiel auf Basis eines Blackjack-Spiels mit sechs Kartendecks anschauen, das sich in den modernen Casinos als Standard-Variante etabliert hat.
Bei Blackjack-Spielen mit sechs Kartendecks sollten Sie niemals mit einer Soft Hand, die eine Gesamtsumme von 19 oder höher hat, verdoppeln. In diesen Fällen ist es wahrscheinlicher, dass Sie gewinnen, wenn Sie stehen bleiben. Der Grund dafür ist simpel: Es gibt mehr Karten im Deck, die für eine niedrigere Gesamtsumme sorgen, wenn Sie sich für das Verdoppeln entscheiden.
Ebenso sollten Sie bei einer Soft 12, also einem Ass-Paar, nicht verdoppeln. In diesem Fall ist es strategisch klüger, das Paar zu teilen.
Somit verbleiben zum Verdoppeln Soft Hands mit einer Gesamtsumme zwischen 13 und 18 – also Ass-2 bis Ass-7.
Die durchschnittlichen Gewinne sind pro eingesetztem Euro angegeben. Die Berechnungen für Ass-2 gegen die 6 als Upcard des Dealers ergeben beispielsweise, dass Sie durch das Ziehen einen durchschnittlichen Gewinn von 16,6 Cent pro 1 €-Einsatz erzielen, während das Verdoppeln den Gewinn auf 20,4 erhöht. Das heißt, dass Ihr durchschnittlicher Gewinn bei einem 1 €-Einsatz 16,6 Cent beträgt, wenn Sie eine Karte ziehen, und 20,4 Cent, wenn Sie verdoppeln und jetzt einen Einsatz in Höhe von 2 € haben.
Bei einer Soft 13 bis 17 ändert sich die Strategie nicht, unabhängig davon, ob der Dealer mit einer Soft 17 eine weitere Karte zieht oder stehen bleibt. Die durchschnittlichen Gewinne sind für das häufigere Szenario angegeben, in dem der Dealer mit einer Soft 17 (S17) zieht. Bei einer Soft 18 variieren die durchschnittlichen Gewinne für das Verdoppeln und deshalb werden ebenfalls die durchschnittlichen Gewinne für "Hit" (Ziehen) und "Stand" (Stehen bleiben) bei Spielen mit der S17-Regel angegeben.
Mit Ass-2 oder Ass-3 sollten Sie verdoppeln, wenn der Dealer eine 5 oder 6 als Upcard hat. Ansonsten: Ziehen Sie eine weitere Karte.
In einem Standardspiel mit sechs Kartendecks, in dem der Dealer mit einer Soft 17 eine weitere Karte nimmt, können Sie mit Ass-2 gegen eine 6 als Upcard des Dealers einen durchschnittlichen Gewinn von 16,6 Cent pro Euro erwarten, wenn Sie ziehen. Verdoppeln erhöht diesen auf 20,4 Cent je Euro des ursprünglichen Einsatzes.
Die Empfehlung lautet an dieser Stelle: Nur dann zu verdoppeln, wenn der durchschnittliche Gewinn pro eingesetztem Euro steigt.
Bei Ass-2 gegen die 5 beträgt der durchschnittliche Gewinn pro Euro 13,8 Cent, wenn Sie ziehen, und 14,1 Cent, wenn Sie verdoppeln.
Wenn Sie Ass-3 als Starthand ausgeteilt bekommen, beträgt der durchschnittliche Gewinn 14,6 Cent, wenn Sie ziehen und 20,3, wenn Sie gegen die 6 als Upcard des Dealers verdoppeln. Hat der Dealer eine 5 beträgt der durchschnittliche Gewinn 11,6 für das Ziehen und 14,0 für das Verdoppeln.
Für Ass-4 oder Ass-5 gilt: Verdoppeln Sie, wenn der Dealer eine 4, 5 oder 6 als Upcard hat. Ansonsten: Ziehen Sie eine weitere Karte.
Nehmen wir zuerst Ass-4 als Beispiel und listen die durchschnittlichen Gewinne auf:
- Gegen eine 4 als Upcard des Dealers: 6,1 Cent (ziehen) und 6,5 Cent (verdoppeln).
- Gegen eine 5 als Upcard des Dealers: 9,5 Cent (ziehen) und 13,5 Cent (verdoppeln).
- Gegen eine 6 als Upcard des Dealers: 12,6 Cent (ziehen) und 20 Cent (verdoppeln).
Dasselbe gilt ebenfalls für Ass-5. Auch hier finden Sie nachfolgend die durchschnittlichen Gewinne:
- Gegen eine 4 als Upcard des Dealers: 4,1 Cent (ziehen) und 6,2 Cent (verdoppeln).
- Gegen eine 5 als Upcard des Dealers: 7,5 Cent (ziehen) und 13 Cent (verdoppeln).
- Gegen eine 6 als Upcard des Dealers: 12,6 Cent (ziehen) und 20 Cent (verdoppeln).
In jedem Szenario erhöht das Verdoppeln den durchschnittlichen Gewinn pro eingesetztem Euro, was sich auch in der grundlegenden Blackjack-Spielstrategie widerspiegelt.
Bei Ass-6: Verdoppeln Sie, wenn der Dealer eine 3, 4, 5 oder 6 als Upcard hat. In allen anderen Fällen: Ziehen Sie eine weitere Karte.
Anfänger tun sich oft schwer, wenn sie eine Soft 17 ausgeteilt bekommen. Bei Hard Hands sollte die grundlegende Blackjack-Spielstrategie befolgt werden, unabhängig von der Karte, die der Dealer als Upcard hat.
Bei Soft Hands sieht das Ganze ein wenig anders aus, da Sie sich nicht einfach mit einer einzigen zusätzlichen Karte überkaufen können. Darüber hinaus hat eine Gesamtsumme von 17 nur eine begrenzte Gewinnwahrscheinlichkeit, es sei denn, der Dealer überkauft sich. Das Optimum, das erreicht werden kann, ist ein Push (Unentschieden) gegen die gleiche Gesamtsumme des Dealers.
Spieler, die sich der grundlegenden Blackjack-Spielstrategie bewusst sind, bleiben niemals mit einer Soft 17 stehen. Sie entscheiden sich entweder dazu, eine weitere Karte zu nehmen oder zu verdoppeln, insbesondere wenn der Dealer eine Upcard zwischen einer 3 und 6 hat.
Lassen Sie uns die Zahlen durchgehen und den Gewinn pro 1 €-Einsatz auflisten, wenn Sie sich für das Stehenbleiben oder Verdoppeln entscheiden:
- Bei Ass-6 gegen die 3 als Upcard des Dealers liegen die durchschnittlichen Gewinne bei 2,9 Cent pro 1 €-Einsatz, wenn Sie eine Karte ziehen, und bei 5,6, wenn Sie verdoppeln.
- Bei einer 4 als Upcard des Dealers liegen die durchschnittlichen Gewinne bei 6,2 Cent (ziehen) und 12,3 (verdoppeln).
- Bei einer 5 als Upcard des Dealers liegen diese Werte bei 9,9 Cent (ziehen) und 19,7 (verdoppeln).
- Und bei einer 6 des Dealers bei 12,6 Cent (ziehen) und 25,2 Cent (verdoppeln).
Bei Ass-7 empfiehlt es sich, gegen eine 2 bis 6 des Dealers zu verdoppeln, wenn dieser mit einer Soft 17 ziehen muss, oder gegen eine 3 bis 6, wenn der Dealer bei jeder 17 stehen bleibt. Ansonsten sollten Sie stehen bleiben.
Das Verdoppeln bei einer Soft 18 unterscheidet sich dadurch, dass Sie bei den Händen, bei denen Sie nicht verdoppeln, stehen bleiben, während Sie bei einer Soft 17 oder niedriger eine zusätzliche Karte ziehen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass es eine optimale Spielstrategie gibt, die von den Regeln des Dealers abhängt. So verdoppeln Sie beispielsweise, wenn der Dealer eine 2 als Upcard hat und bei einer Soft 17 eine weitere Karte zieht. Wenn der Dealer jedoch mit einer Soft 17 stehen bleibt, sollten Sie das nicht tun.
Unter der Annahme, dass Sie bei einer Soft 17 zusätzlich eine Karte ziehen, lassen sich die durchschnittlichen Gewinne pro 1 €-Einsatz wie folgt aufschlüsseln:
- Gegen eine 2 als Upcard des Dealers: 6 Cent (stehen bleiben) und 11,6 (verdoppeln).
- Gegen eine 3 als Upcard des Dealers: 8,8 Cent (stehen bleiben) und 17,5 (verdoppeln).
- Gegen eine 4 als Upcard des Dealers: 12,2 Cent (stehen bleiben) und 24,5 (verdoppeln).
- Gegen eine 5 als Upcard des Dealers: 15,1 Cent (stehen bleiben) und 30,2 (verdoppeln).
- Gegen eine 6 als Upcard des Dealers: 17,8 Cent (stehen bleiben) und 35,6 (verdoppeln).
Jetzt zur Ausnahme: Falls der Dealer bei einer Soft 17 stehen bleibt, gibt es keine zusätzlichen Hände, die Ihre Soft 18 schlagen könnten. Der Dealer hat keine Möglichkeit, seine Gesamtsumme von 17 zu verbessern. Das verändert die grundlegende Spielstrategie für Ass-7 gegen eine 2 des Dealers. Bei diesem Szenario liegt der durchschnittliche Gewinn pro 1 €-Einsatz bei 12,3 Cent, wenn Sie stehen bleiben, im Vergleich zu 6,3 für das Ziehen und 12,1 für das Verdoppeln. Der durchschnittliche Gewinn ist marginal höher, wenn Sie stehen bleiben und erfordert kein zusätzliches Risiko durch weitere Einsätze.
Unterschiede in der Single-Deck-Strategie
Single-Deck-Spiele sind nur selten verfügbar und wenn Sie dennoch ein solches Spiel finden, dann ist der Hausvorteil meist deutlich höher als bei Blackjack-Spielen mit sechs oder acht Decks.
Sollten Sie ein solches Spiel finden und spielen, weicht die Strategie für das sogenannte Soft-Doubling geringfügig ab.
Mit Ass-2, Ass-3, Ass-4 oder Ass-5: Verdoppeln Sie, wenn der Dealer eine 4, 5 oder 6 hat. In allen anderen Fällen sollten Sie eine weitere Karte nehmen.
Mit Ass-6: Verdoppeln Sie gegen eine 2 bis 6 des Dealers. Ansonsten: Ziehen Sie eine weitere Karte.
Mit Ass-7: Verdoppeln Sie, wenn der Dealer eine 3 bis 6 hat. Anderenfalls bleiben Sie stehen. Gegen eine 2 des Dealers sollten Sie nicht verdoppeln, egal ob der Dealer mit einer Soft 17 zieht oder stehen bleibt.
Mit Ass-8: Verdoppeln Sie nur gegen eine 6 des Dealers. Ansonsten bleiben Sie stehen. In Blackjack-Spielen mit sechs Decks verdoppeln Sie nicht mit einer Soft 19. Wenn der Dealer bei einem Single-Deck-Spiel mit einer Soft 17 zieht, beträgt der durchschnittliche Gewinn pro 1 €-Einsatz 44,7 Cent fürs Stehenbleiben, 23,3 Cent fürs Ziehen und 46,7 Cent fürs Verdoppeln.
Sollte der Dealer mit einer Soft 17 stehen bleiben, sehen die durchschnittlichen Gewinne wie folgt aus:
- 48,24 Cent, wenn Sie stehen bleiben.
- 24,1 Cent, wenn Sie ziehen.
- 48,26 Cent, wenn Sie verdoppeln.
Das ist ein so marginaler Unterschied, dass Sie eventuell darauf verzichten, eine zusätzliche Wette zu platzieren. Jedoch ist Ihr durchschnittlicher langfristiger Gewinn am höchsten, wenn Sie verdoppeln.
Blackjack-Hände bestehend aus drei oder mehr Karten
In klassischen Blackjack Spielen ist das Verdoppeln ausschließlich mit den ersten beiden Karten gestattet. Was ist jedoch mit Soft Hands mit mehreren Karten, wie zum Beispiel Ass-2-3 (Soft 16) oder Ass-3-4 (Soft 18)?
In solchen Fällen sollten Sie eine weitere Karte nehmen, wenn die Gesamtsumme Ihrer Soft Hand 17 oder niedriger ist. Bei einer Soft 18 oder höher sollten Sie stehen bleiben, genauso wie bei einer Soft 8 oder niedriger. Bei einer 9, 10 oder einem Ass sollten Sie jedoch eine weitere Karte ziehen.
Wie so häufig bei der grundlegende Blackjack-Spielstrategie werden diese Spielzüge nicht immer zum Erfolg führen, aber sie werden Ihnen den höchstmöglichen durchschnittlichen Gewinn liefern.