Da Casinos mehr und mehr zu automatisiertem Spielen übergehen, möchte ich Ihnen zeigen, wie die Stadium-Version von Blackjack funktioniert. In diesem Artikel werden wir einen Blick darauf werfen, wie diese Variante gespielt wird und - was noch wichtiger ist - wie die Gemeinschaftskarten verwendet werden, um die Hände zu bestimmen.

Zunächst werden wir auf die Blackjack Regeln von Stadium Blackjack eingehen und eine Übersicht der Grundlagen schaffen. Nachfolgend werde ich Ihnen Beispielhände präsentieren und Ihnen zeigen, wie die Gemeinschaftskarten ausgeteilt und von den Spielern und dem Dealer verwendet werden. Die Regeln 5 und 6 sind besonders wichtig. Die fundamentalen Punkte sind fett und kursiv gedruckt.

Die Regeln von Stadium Blackjack

Stadium Blackjack ist eine Blackjack-Variante, bei der jeder Spieler einen Einsatz an seinem eigenen elektronischen Terminal tätigt. Das Ergebnis des Spiels jedes Spielers wird von einem Live-Dealer ermittelt, der die Entscheidungen der Spieler mithilfe von Gemeinschaftskarten abgleicht.

  1. Der (Live-)Dealer beginnt die Setzrunde, indem er auf dem Touchscreen des Dealer-Terminals "Neues Spiel" drückt. 
  2. Jeder Spieler platziert einen Einsatz in seinem primären Wettbereich, daneben können vom Casino verschiedene Blackjack Nebenwetten hinzugefügt werden und der Spieler kann ebenfalls auf diese setzen. 
  3. Sobald der Timer abgelaufen ist, gibt der Dealer eine Karte auf dem Layout an die Position "Spieler", eine an die Position "Dealer" und eine zweite Karte an die Position "Spieler". 
  4. Die Spieler können dann ihre Entscheidungen auf der Grundlage ihrer beiden Karten im Vergleich zu der einen Karte des Dealers treffen. 
    1. Jeder Spieler trifft eine unabhängige Entscheidung für diese Hand.
  5. Nachdem alle Spielerentscheidungen getroffen wurden, fordert das Dealer-Terminal den Dealer auf, eine Karte zu ziehen und sie in den Bereich "Community" auf dem Layout zu legen. 
    1. Für Spieler, die mit ihrer ursprünglichen Hand eine weitere Karte gezogen haben, wird diese Karte zu der Gesamtsumme ihrer Hand addiert.
    2. Für Spieler, die ihre ursprüngliche Hand geteilt haben, wird diese (gleiche) Karte die nächste Karte der ersten geteilten Hand
    3. Für Spieler, die verdoppelt haben, wird diese (gleiche) Karte zu ihrer Verdoppelungskarte
    4. Für Spieler, die mit ihrer ursprünglichen Hand stehen geblieben sind, wird diese (gleiche) Karte die zweite Karte des Dealers
  6. Die Spieler, die ihre Hand geteilt oder eine weitere Karte genommen haben, müssen eine nächste Entscheidung treffen. Der Dealer zieht daraufhin eine oder mehrere Karten in das Community-Feld bis kein Spieler mehr eine Aktion tätigen kann oder möchte. 
  7. Der Dealer drückt dann auf "Bestätigen", um die Runde zu beenden. Die Auszahlungen werden anschließend automatisch vom System durchgeführt. 

Wenn Spieler A eine weite Karte haben möchte und die Gemeinschaftskarte Nr. 2 erhält, gilt diese nicht für die Hand des Dealers, die gegen die Hand von Spieler A antritt. Dies wird deutlich, wenn wir nachfolgend ein einige Beispielhände unter die Lupe nehmen.

Nachfolgend finden Sie ein solches Beispiel.

Beispielhand:

  • Die Hand des Spielers ist 8-8
  • Die offene Karte des Dealers ist eine 10
  • Es gibt drei aktive Spieler.

Nachdem der Dealer die zwei Karten für die Spielerhand und eine Karte für seine Hand ausgeteilt hat, wartet er, bis alle Spieler unabhängig voneinander ihre Entscheidungen getroffen haben, bevor er die erste Gemeinschaftskarte ausgibt. Beim Stadium Blackjack beginnt jeder Spieler mit derselben Hand. In diesem Beispiel mit einem 8er-Paar. Danach entscheidet jeder Spieler selbst, wie er die Hand gegen die offene Karte des Dealers, in diesem Beispiel eine 10, spielen möchte.

Angenommen, die drei aktiven Spieler treffen die folgenden Entscheidungen:

  • Spieler A bleibt mit 8-8 stehen.
  • Spieler B möchte eine weitere Karte nehmen. 
  • Spieler C teilt die 8er. 

Im Folgenden werden die Hände der Spieler und anschließend die Hand des Dealers miteinander in Verbindung gebracht. Die folgende Tabelle fasst die Karten in jeder Hand zusammen.

 

Ein Blick auf die Gemeinschaftskarten

 

Ein Blick auf die Gemeinschaftskarten

Nachdem jeder Spieler entschieden hat, wie er seine Hand spielen möchte, zieht der Dealer eine Karte und legt sie in den Bereich mit der Aufschrift Community Cards (Gemeinschaftskarten). Nehmen wir an, dass die erste Gemeinschaftskarte eine 5 ist. Diese befindet sich in der zweiten Spalte der Tabelle unten. So werden die Hände ausgespielt:

  • Für Spieler A (der mit 16 stehen bleibt) wird die 5 der Dealer-Summe von 10 hinzugefügt, wodurch die Hand des Dealers eine Gesamtsumme von 15 gegen die Hand von Spieler A ergibt.
  • Für Spieler B wird dieselbe Gemeinschaftskarte (5) zu seiner 16 (weil er eine weitere Karte genommen hat) addiert, was ihm eine Gesamtsumme von insgesamt 21 (16 + 5 = 21) gibt. Spieler B zeigt danach an, dass er stehen bleiben möchte. (Die Hand des Dealers für Spieler B ist immer noch eine 10.)
  • Für Spieler C (der sich entschlossen hat, sein 8er-Paar zu teilen) wird dieselbe Gemeinschaftskarte (5) zur Karte für seine erste geteilte Hand. Die erste geteilte Hand von Spieler C hat nun eine Gesamtsumme von 13 (8 + 5 = 13).

     
  • Der Dealer teilt eine 2. Gemeinschaftskarte aus, und zwar ein Ass. Diese Karte wird:
    1. Eine zusätzliche Karte für die Hand des Dealers gegen Spieler A. (Der Dealer hat jetzt 16: 10 + 5 + A = 16).
    2. Eine zusätzliche Karte für die Hand des Dealers gegen Spieler B, wodurch der Dealer Blackjack hat (10 + A = BJ).
    3. Eine zusätzliche Karte für die erste geteilte Hand von Spieler C, was für eine Gesamtsumme von 14 sorgt (8 + 5 + A = 14).

       
  • Der Dealer teilt eine dritte Gemeinschaftskarte aus, und zwar eine 7. Diese Karte wird:
    1. Eine zusätzliche Karte für die Hand des Dealers gegen Spieler A, wodurch der Dealer 23 hat (10 + 5 + A = 7 = 23). Der Dealer überkauft sich und daher gewinnt Spieler A (er ist mit einer Gesamtsumme von 16 stehengeblieben).
    2. Die 7 wird zu einer zusätzlichen Karte für die erste geteilte Hand von Spieler C und gibt ihm 21 (8 + 5 + A + 7 = 21). Spieler C erreicht mit seiner ersten Hand eine Gesamtsumme von 21 und zieht eine weitere Karte für seine andere Hand.

       
  • Der Dealer teilt eine vierte Gemeinschaftskarte aus, und zwar eine 10. Diese Karte wird:
    1. Eine zusätzliche Karte für die Hand von Spieler C, was ihm eine Gesamtsumme von 18 gibt (8 + 10 = 18). Spieler C bleibt mit 18 stehen.
    2. Der Dealer teilt eine fünfte Gemeinschaftskarte aus, und zwar eine 5. Diese Karte wird:
    3. Eine zusätzliche Karte für die Hand des Dealers gegen Spieler C, wodurch der Dealer eine 15 erhält (10 + 5 = 15).  

       
  • Der Dealer teilt eine sechste Gemeinschaftskarte aus, und es ist eine 8. Diese Karte wird:
    1. Eine zusätzliche Karte für die Hand des Dealers gegen Spieler C, wodurch der Dealer eine Gesamtsumme von 23 hat (10 + 5 =8 = 23) und sich somit überkauft.

Endergebnis

  • Spieler A, der eine 16 hatte, hat gewonnen, weil der Dealer sich überkauft hat.
  • Spieler B, der eine 21 hatte, verlor durch Blackjack des Dealers.
  • Spieler C, der sein 8er-Paar geteilt hat und bei der ersten Hand eine Gesamtsumme von 21 und bei der zweiten von 18 hatte, hat beide Hände gewonnen, weil der Dealer sich überkauft hat.

 

Endergebnis

 

Ausgehend von derselben Starthand (ein 8er-Paar gegen eine 10 des Dealers) hat jeder Spieler eine andere Endhand gegen eine andere Hand des Dealers erhalten (außer dass in diesem Beispiel die Hand des Dealers A und C zufällig dieselbe war). Dadurch unterscheidet sich Stadium Blackjack von traditionellem Blackjack und ist nach Meinung mancher deutlich verwirrender.

Wichtige Überlegungen

Einige weitere Punkte zu Stadium Blackjack, die Sie sich merken sollten:

  1. Wenn ein Spieler teilt oder verdoppelt und der Dealer anschließend Blackjack hat, verliert der Spieler nur seinen ursprünglichen Einsatz (der zweite Einsatz, der beim Teilen oder Verdoppeln gemacht wurde, wird dem Spieler zurückgegeben).
  2. Das Spiel wird in den meisten Fällen mit einer automatischen Mischmaschine gespielt, kann aber auch aus einem Kartenschlitten ausgeteilt werden.
  3. Die Casinos sind bei der Wahl der angebotenen Parameter sehr flexibel - sie können unter anderem die Anzahl der Kartendecks, die Regeln für das Ziehen der Karten durch den Dealer, die Blackjack-Auszahlung sowie die Mindest- und Höchstbeträge für jeden angebotenen Einsatz festlegen. 
  4. Derzeit gibt es Stadium Blackjack in verschiedenen Casinos in den USA:
    1. Das Venetian bietet eine Auszahlung von 6 zu 5 für ein Spieler-Blackjack. Im Barona, Creek und Mohegan Sun beträgt die Auszahlung 3 zu 2. (Hinweis: Die Blackjack-Auszahlung ist vom Casino frei wählbar. Daher hat das Venetian beschlossen, eine Auszahlung von 6 zu 5 vorzunehmen, während andere Casinos bei der standardmäßigen Auszahlung von 3 zu 2 geblieben sind.)
    2. Die Spieler können dieselbe grundlegende Spielstrategie verwenden, um ihre Hand zu spielen, wie sie es bei einem traditionellen Blackjack-Spiel tun würden - nichts im Spiel unterscheidet sich von einem Live-Tisch. Alle Regeln sind vom Casino konfigurierbar, wobei die meisten oder alle von ihnen die Gleichen sind wie bei einem Live-Spiel.

Stadium Blackjack unterscheidet sich vom traditionellen Blackjack. Zumindest ist es komplizierter als die traditionelle Version des Spiels. Ob das Spiel also gut oder schlecht für den Spieler ist, ist Ansichtssache. Meiner Meinung nach ist jedes Spiel, das eine Blackjack-Auszahlung von 6 zu 5 und eine automatische Mischmaschine verwendet, keine gute Wahl für den Spieler.

Nicholas Colon ist seit 17 Jahren in der Casinobranche aktiv. Er ist ein ehemaliger Spielertrainer des berühmt berüchtigten MIT Blackjack Teams und ist regelmäßig beim Blackjack-Ball anzutreffen, einer Zusammenkunft der besten professionellen Glücksspieler der Welt.